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Im Motorflieger über das Biosphärenreservat Rhön

Wasserkuppe. Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich ging dieser Tage in die Luft – und zwar von der Wasserkuppe aus über das gesamte Biosphärenreservat Rhön. Während ihrer Sommerreise führte sie ein Gespräch in der Hessischen Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats Rhön. Schwerpunkte waren die Themen Kernzonendefizit und Windkraft. Außerdem informierte sich die Ministerin über Projekte der letzten 20 Jahre des Biosphärenreservats Rhön. An dem Arbeitsgespräch auf der Wasserkuppe haben auch die Abgeordneten des Hessischen Landtags Dr. Norbert Herr (CDU), Sabine Waschke (SPD), Jürgen Lenders (FDP) sowie die Bürgermeister Margit Trittin (Gersfeld) und Manfred Helfrich (Poppenhausen) teilgenommen.

Außerdem waren der Landrat des Landkreises Fulda Bernd Woide, der Vorsitzende des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön Dr. Hubert Beier, der FDP-Fraktionsvorsitzende des Kreistags Fulda Mario Glotsche sowie Torsten Raab als Leiter der Verwaltungsstelle und Martin Kremer als sein Stellvertreter anwesend. „Wir haben der Ministerin verschiedene Projekte des Biosphärenreservats Rhön wie die Rhöner Apfelinitiative, die Dachmarke Rhön oder als jüngstes Vorhaben die mobile Käserei vorgestellt“, sagte Torsten Raab. Außerdem habe die enge Zusammenarbeit zwischen der Verwaltungsstelle und dem Verein Natur- und Lebensraum Rhön eine Rolle gespielt.

Die Windkraft sei eine Thematik, die sich vor dem Hintergrund der aktuellen Energiedebatte einfach auch für das Biosphärenreservat Rhön stelle. „Aber wir müssen behutsam mit unserer wertvollen Kulturlandschaft umgehen – das ist unsere Aufgabe“, stellte Raab klar. Deshalb werde das Biosphärenreservat Rhön keinen Einzelweg in dieser Frage einschlagen, sondern sich mit Thüringen und Bayern abstimmen.

Auch Poppenhausens Bürgermeister Manfred Helfrich unterstrich, dass es seitens der Kommunen in punkto Windkraft keinen Aktionismus geben dürfe. Vielmehr solle das Gutachten abgewartet werden, das der Landkreis Fulda gemeinsam mit dem Regierungspräsidium derzeit für Nordhessen erstellt. „In unserer Gemarkung kämen sicherlich einige Standorte in Frage, aber meine persönliche Meinung ist, dass die Kuppenrhön auch in Zukunft frei von Windkraftanlagen bleiben muss.“ Das Land der offenen Fernen mit seiner gepflegten Kulturlandschaft müsse auch in Zukunft von Einheimischen und Touristen so wahrgenommen werden wie jetzt.

„Wir haben uns sehr gefreut, dass Ministerin Puttrich das Biosphärenreservat Rhön besucht hat“, meinte auch Dr. Hubert Beier, Vorsitzender des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön. Das Gespräch habe ergeben, dass der hessische Teil des Biosphärenreservats auf einem guten Weg sei, was die Beseitigung des Kernzonendefizits betrifft. Fast schon Pflicht für jeden prominenten Gast: ein Besuch im Regionalladen auf der Wasserkuppe.

„Die Weiterführung des Titels UNESCO-Biosphärenreservat Rhön wird nach der Überprüfung im Jahr 2013 nicht an Hessen scheitern, denn wir werden die Kernzonenproblematik in den Griff bekommen“, meinte auch Lucia Puttrich. Aus dem Gespräch auf der Wasserkuppe habe sie einen sehr guten Eindruck mitgenommen. „Hier gibt es viele engagierte Leute, die auf kommunaler Basis sehr gut zusammenarbeiten“, schätzte die Ministerin ein. Außerdem habe ein Biosphärenreservat eine Vielzahl von Themen zu bewältigen – von Wirtschaft über Tourismus bis hin zu Arbeits- und Ausbildungsplätzen. „Hier geht es nicht nur um Naturschutz, sondern es muss der Mensch mitgenommen werden. Das ist eine Aufgabe, die nie zu Ende ist.“

Nach ihrem Gespräch startete Ministerin Puttrich zu einem Flug mit dem Motorflieger über das gesamte Biosphärenreservat Rhön. Mit an Bord waren der Leiter der Flugschule Wasserkuppe, Harald Jörges, und Landrat Bernd Woide.

Fotos: Carsten Kallenbach

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