Kinder Akademie präsentiert „Geometrische Illusionen“ von Victor Vasarely
Fulda. Kunst und Mathematik – Mathematik und Kunst? Im Wissenschaftsjahr der Mathematik widmet sich die aktuelle Kunstausstellung der Kinder-Akademie Fulda dem Werk Victor Vasarelys. Unter dem Motto „Geometrische Illusionen“ werden Arbeiten von Victor Vasarely präsentiert, die stark von den geometrisch-abstrakten Strömungen von Bauhaus und Konstruktivismus geprägt sind. Gestern Abend wurde die Ausstellung in Anwesenheit von rund 150 Gästen in der KAF eröffnet.
Fotos (81): Max Colin Heydenreich
Die Kinder-Akademie Fulda arbeitet seit der Gründung durch Helen Bonzel mit dem Ziel, das Interesse von Kindern und Jugendlichen an Naturwissenschaft und Technik, Kunst und Kultur aufzugreifen bzw. zu wecken. Mit ihren Kunstausstellungen möchte die Kinder-Akademie Fulda Menschen die Möglichkeit geben, die Sprache der Kunst bereits in jungen Jahren zu entschlüsseln, damit sie ihr ganzes Leben durch die Künste immer wieder neue Welten entdecken und Kreativität und Fantasie entwickeln (www.kaf.de).
Die Deutsche Bank Stiftung übernimmt für die Jahre 2008 – 2010 die Patenschaft für das Projekt „Kunst für Kinder“ der Kinder-Akademie Fulda und unterstreicht damit die Bedeutung kultureller Bildung in jungen Jahren. Die Aktivitäten der Deutschen Bank Stiftung umfassen die Bereiche Soziales, Bildung, Musik und Bildende Kunst. In diesen Gebieten sollen junge Menschen befähigt und ermutigt werden, persönliche Potenziale zu entdecken und zu entfalten.
Der aus Ungarn stammende Künstler Victor Vasarely (1906-1997) lebte überwiegend in Frankreich und begann seine Berufstätigkeit in Paris zwischen 1930 und 1940 zunächst als Werbegraphiker. Er gilt bis heute als einer der erfolgreichsten und bekanntesten Künstler der Nachkriegszeit. Konsequent konstruiert Vasarely in seinen Bildern kinetische Effekte und optische Phänomene, wodurch das Auge der Betrachter vielfach verwirrt, gefordert, bisweilen sogar überfordert wird. Vasarely gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Kunstrichtung Op-Art (vom englischen Optical Art = optische Kunst). Die Stilrichtung Op-Art lässt durch abstrakt-geometrische Formen und Farbfiguren Bewegungs- und Flimmereffekte entstehen.
Sein Formenvokabular umfasst Quadrat, Dreieck, Kreis und Raute. Quadrat, Dreieck und Kreis sind die absoluten Grundformen und umfassen nicht nur die Mathematik sondern viel mehr. So ist der Kreis gewöhnlich ein Bild für das All – oder für das Nichts. Das Quadrat steht für das Weltliche, die Materie wie die Bausteine in Häusern und Mauern. Das Dreieck repräsentiert oft göttliche Prinzipien, auch in der Dreifaltigkeit des Christentums. Die in den Bildern geschaffenen Muster basieren auf Grundformen und Farben, die auf die unterschiedlichsten Arten aneinandergereiht und variiert werden.
Wie kommt es, dass bestimmte Muster auf Bildern in Bewegung geraten? Warum hinterlassen manche Bilder einen so starken plastischen Eindruck? Entlang solcher Fragen werden die Besucher die Bilder der Ausstellung betrachten, um anschließend selbst Flimmer- und Bewegungseffekte zu schaffen. Die Ausstellung ist vom 1.Mai bis zum 15. Juni in der Kinder Akademie zu sehen. Öffnungszeiten: Mo. – Fr.: 10.00 bis 17.30 Uhr, Sa.: 13.00 bis 17.30 Uhr, So. und an Feiertagen: 13.00 bis 17.30 Uhr.
