Logo

Stadt und Region feierten die Wiedereinweihung des neuen Universitätsplatzes

Fulda (mb). Sinnfälliger hätte die Freude über das gelungene 25 Millionen Projekt nicht zum Ausdruck kommen können, als im großen Brillant-Feuerwerk Samstagnacht auf dem Universitätsplatz. Die Band „No Limit“ heizte die Stimmung kräftig an, bevor Hunderte begeisterter Festgäste ihren Blick gen Himmel richteten, wo silbern und gold glänzende Fontänen im Wechsel mit bunten „Feuerwerksblumen“ in leuchtendem Rot und Grün den krönenden Höhepunkt der Feierlichkeiten zur Übergabe des neuen Universitätsplatz bildeten. Drei Tage lang feierten Stadt und Region. Zunächst mit dem offiziellen Auftakt am Freitagnachmittag. Das Wochenende gehörte dem zwanglosen Feiern, dem Late-Night Shopping, dem Bummel durch die Geschäfte am verkaufsoffenen Sonntag und natürlich dem Genuss einer reichhaltigen Auswahl musikalischer und kulinarischer Angebote.

Marktplatz der Präsentation

Zu herrlichstem „Kaiserwetter“ präsentierte sich der Universitätsplatz während der Übergabe, als das, was er künftig noch verstärkt sein soll: ein pulsierender, vitaler Ort der Begegnung. „Wir brauchen eine urbane Mitte als Marktplatz der Präsentation, als Ort des Sammelns und Begegnens,“ betonte denn auch Fuldas Verwaltungschef Gerhard Möller. Diese urbane Mitte sei die „soziale Klammer als öffentlicher Raum. Sie ist Ort der Kultur.“  Ein Platz wie der Universitätsplatz sei zum Entspannen, Flanieren, zum Sehen und Gesehen werden da. Aber Plätze veränderten sich auch. Sie geben Antworten auf Veränderungen: So auch der Universitätsplatz, sagte Möller, der auf die große Tradition an diesem Platz hinwies. Nach Kriegsende sei es schließlich Dr. Alfred Dregger gewesen, der „seine Vision vom Sprung in die Moderne umgesetzt hat.“ Fulda müsse noch mehr Zentralitätsfunktion für den Einkauf haben, sich zum zentralen Handelsplatz entwickeln, meinte der damalige Oberbürgermeister. Mit der Verlagerung des Busbahnhofs an den heutigen Platz und der Umgestaltung wagten die Fuldaer von 1958 bis 1963 den „großen Sprung in die Moderne“. Möller erinnerte an das große Eröffnungsfest im Oktober 1963: „Der Platz war damals so gefüllt wie heute.“ Nun, nach weit mehr als 40 Jahren „können wir die Wiedereinweihung des neuen Universitätsplatz feiern.“ „Das größte Projekt im Rahmen der Stadterneuerung, die Operation am offenen Herzen, ist geglückt,“ rief Möller seinen Zuhörern freudig zu.

Güte der Diskussion

Im März 2008 war die endgültige Beschlusslage über den Neubau der Tiefgarage und die Neugestaltung des Platzes erfolgt. Als besonderes Zeichen für die Güte der Diskussion wertete Möller, dass dieser Beschluss bei nur einer Nein-Stimme und vier Enthaltungen von allen großen Gruppen mitgetragen worden war.  Die neue Tiefgarage, die sanierte alte Turnhalle mit dem erhaltenen Türmchen und als besonderes Schmuckstück die sanierte Adolf von Dalberschule, könne nun zusammen mit dem neuen Platz, dem Baumhain, den Brunnen und dem neuen Geschäftshaus übergeben werden. Fulda, so freute sich Möller, habe eine „neue Mitte, eine Mitte als Magnet“ für den Handel und die Menschen, die tagtäglich in die Stadt strömen.

Neue Mitte

Über 25 Millionen Euro private und öffentliche Investitionen sind in diese neue Mitte geflossen. „Die Einweihung können wir deshalb mit Stolz und Dankbarkeit feiern,“ betonte Fuldas Verwaltungschef. Sein Dank galt dem niederländischen Partner und Parkhausbetreiber Q Park für den Bau der Tiefgarage sowie des neuen Geschäftshauses. „Sie waren und sind uns mittlerweile zum dritten Mal ein bewährter Partner.“  Insbesondere sprach Möller aber Stadtbaurätin Cornelia Zuschke seinen Dank aus für „ihren Einsatz, ihre Kreativität und die ihres Teams.“ Der Platz präsentiere sich nunmehr in all seiner Unverwechselbarkeit. Und: Er wird von den allen angenommen.  Zugleich werde das historische Erbe Fuldas behutsam gewahrt und für moderne Ansprüche weiter entwickelt.

Große Baufamilie

Bewegt und mit bewegenden Worten warf Stadtbaurätin Cornelia Zuschke einen Blick zurück in die Bauphase mit all den Facetten, die die große „Baufamilie“ erlebt hatte. „Wir sind verwandt in einer wunderbaren Sache,“ sagte Zuschke und zählte einige der vielen Ereignisse auf. „Wir haben fünf  Kinder in dieser Zeit das Licht der Welt erblicken sehen. Wir haben auch schwere Krankheiten überstanden. Und: Wir haben mit Rechtsanwalt Norbert Heide einen wunderbaren Mitstreiter verloren.“  Äußerst zufrieden zeigte sie sich über das Ergebnis der jahrelangen und oft kräftezehrenden konzeptionellen Arbeit ihres städteplanerischen Teams. Das Werk ist „sehr geglückt und zukunftsträchtig.“ In der Mitte der Stadt hätten alle Beteiligten ihr Allerbestes gegeben. Mit einem Quäntchen Stolz fügte Zuschke hinzu, das Projekt Universitätsplatz  repräsentiere  für sie selbst „zehn Jahre meiner Arbeit in Fulda.“

Mehr Kunden

Karin Ahrens, Geschäftsführerin des Modehauses Schneider, betonte, „wir sind dankbar und hochzufrieden, dass der Uniplatz vor dem Emaillierwerk in Betrieb geht.“ Der neue Uniplatz werde mehr Kunden anlocken als der alte. Nicht zuletzt durch die neue Garage. Lob gab es von Karin Ahrens auch  für die „mutige Investition von Q Park“. Das heutige Aussehen des Universitätsplatzes stellt nach ihren Worten eine deutliche Verbesserung dar. Brunnen, Wasser- und Klangspiele sowie das neue Geschäftshaus seien weitere Anziehungspunkte am Platz. Nach „vielen Geburtswehen“ werde der Universitätsplatz nun den Bürgern der Stadt geschenkt, um seine zentrale Funktion zu übernehmen.

Applaus

Als Q Park Deutschland Geschäftsführer Thomas Grüttner das Publikum fragte, wie ihm der neue Universitätsplatz gefällt, erntete er lang anhaltenden Applaus. „Ihnen gefällt er gut, uns auch,“ fügte er lachend hinzu mit dem Hinweis, dass sein Unternehmen viel Engagement und Herzblut in das Projekt investiert habe. Als Investor der Tiefgarage habe man den Menschen ein Stück Lebensqualität geben wollen. „Das ist uns sehr gut gelungen.“ Grüttner bezeichnete den Bau als „einmaliges Projekt, dem man gar nicht ansieht, wie viel Arbeit darin steckt.“ Äußerst zufrieden zeigte sich der Q-Park Geschäftsführer über die Partnerschaft mit der Stadt und den Nachbarn.

Mit persönlichen Erinnerungen entführte Architekt Manfred Reith seine Zuhörer in einen kleinen Goldschmiedeladen in der „Rattenburg“, in die ursprüngliche teils noch mittelalterliche Platzbebauung. Irgendwann  habe plötzlich ein großer Bagger ein unglaublich großes Loch in den Boden gerissen. „So hatte ich früh Gelegenheit zu sehen, wie ein großes Haus entsteht.“ Nimmer müde sei er mit Freunden im neuen Kaufhaus mit der Rolltreppe hoch und runter gefahren – „bis wir Hausverbot bekamen.“ „Der Platz ist jedoch mit mir gealtert,“ bekannte Reith. Seit 2005 beschäftigt sich sein Büro nunmehr aus einer völlig anderen Perspektive mit diesem Ort. Die Neugestaltung des Universitätsplatzes sei eine „sehr komplexe vielschichtige Aufgabe. So ziemlich alles, was einem bei einem Bau begegnen kann, ist uns hier begegnet.“ Besonders bedankte sich Reith bei Q-Park Geschäftsführer Theo Thuys aus Maastricht für den Mut des Unternehmens, in eine neue Tiefgarage zu investieren. Respekt sprach er Oberbürgermeister Möller dafür aus, „zur richtigen Zeit ein großes Stück Stadtentwicklung“ in Gang gesetzt zu haben. Reiths Dank an Stadtbaurätin Cornelia Zuschke galt schließlich „ihrem Einsatz für die Baukultur.“

Kleine Bilderschau

Wer noch einmal mosaikartig Ausschnitte der Entstehung des neuen Universitätsplatzes, der Tiefgarage, des Borgiasplatzes oder des Geschäftshauses in Verbindung mit historischen Ansichten sehen möchte, sollte einen Blick in die Auslagen von Karstadt, „Kaufhof Galeria“, Modehaus Schneider oder Modehaus Köhler werfen.

Categories:

Alle Nachrichten, Kultur & Unterhaltung, Politik & Wirtschaft