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Venedig in Bildern des afrikanischen Künstlers Zaki al-Maboren – Ausstellungseröffnung am 09. Oktober

Kleinsassen. Wenn sich ein Künstler an Venedig wagt, dann hat er große Vorbilder. Seit der Barockzeit ist Venedig eines der wichtigsten Zentren der abendländischen Kunst. Die berühmtesten Maler, Bilderhauer, Dichter und Musiker zog es nach Venedig, um hier zu arbeiten. Bellini, Tizian, Vivaldi, Wagner und nun auch Zaki Al-Maboren, ein Künstler, der die Kulturen Afrikas und Europas miteinander vereint. Ganz im Stil der venezianischen Maler dominiert auch in den Bildern von Zaki Al-Maboren Licht und Farbe. Zaki Al-Maboren ist sich der großen Vorbilder spielerisch bewusst. Er lässt sich weder von der kunsthistorischen Bedeutung Venedigs noch von dessen klischeehaften Abbild beeinflussen. Er nimmt wie viele Künstler vor ihm die Atmosphäre der Stadt in sich auf und malt seine Sicht der Dinge: kunterbunte Vielfalt, sprühendes Leben, leuchtende Schönheit und geheimnisvolle Tiefe.

Zaki Al-Maboren, das sieht man auf den ersten Blick, ist von der Architektur der Stadt fasziniert. Er malt Häuser und Fassaden umgeben von dem tiefen Blau des Wassers. Seine Malerei ist kein bloßes Abbild der Stadt und es schwimmen auch keine Gondeln auf seinen Bildern. Wie auf allen Arbeiten des afrikanischen Künstlers dominiert die Farbe in einer Leuchtkraft, die an sonnendurchflutete Fenstermalerei erinnert. Seine Bilder erhalten durch die Edding-Tusche-Mischtechnik Tiefe und Glanz, die das Herz erwärmen und die Augen erstaunen lassen. Die Häuserfassaden in den Arbeiten sind gold glänzend in ein Licht getaucht, wie es die tief stehende Sonne manchmal zaubert. Die großflächige mit Rottönen verwobene Malerei ist von feinsten dunklen Strichen durchzogen, in der sich Architekturelemente nebeneinander reihen: Türen, Fenster, Säulen und Dächer. Die Bilder sind flächig, ornamenthaft und grazil. Bei aller Akribie der Darstellung sind sie mit einer Leichtigkeit gemalt, die an schönste Kinderzeichnungen erinnert.

Wollte Paul Klee nicht wieder lernen zu malen wie ein Kind? Zaki Al-Maboren hat sich die kindliche Unbeschwertheit immer bewahrt und sie in seine perfekt inszenierten Bilder integriert. Sie sind streng komponiert und dennoch märchenhaft verspielt. Andere Bilder von Venedig wirken so, als hätte Hundertwasser hier gebaut. In einem Bild erhebt sich über unzählige Etagen ein Haus aus grünen, blauen und gelben Elementen, eine Architektur ohne gerade Linie. Dieses Spiel aus Formen und Farben könnte endlos weitergehen und würde niemals langweilig werden, weil es pure Lebendigkeit ausrückt, auch wenn kein einziger Mensch auf diesem Bild zu sehen ist. Rechts und links geht die grüne Fassade langsam in ein tiefschwarzes Blau über, das die Helligkeit des Hauses noch mehr zum Strahlen bringt.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 09.10., 15 Uhr eröffnet und dauert bis zum 04.12.2011.

KUNSTSTATION KLEINSASSEN

Öffnungszeiten: Di – So, 13 – 18 Uhr

An der Milseburg 2
36145 Hofbieber-Kleinsassen
Tel.: 06657-8002
www.kleinsassen.de

Fotos: Andreas Fischer

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