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Meilenstein in der Zeitarbeitsbranche: Rübsam Fachkräfte und IG Metall unterzeichnen Tarifvertrag

Petersberg/Fulda. Die IG Metall und die Personaldienstleistungsunternehmen gehen weiter aufeinander zu. Zum ersten Mal wurde jetzt ein Tarifvertrag zwischen einem mittelständischen Zeitarbeitsunternehmen und der IG Metall abgeschlossen. Nach einem Verhandlungszeitraum von fünf Monaten, der geprägt war von einer positiven Gesprächsatmosphäre und dem Wunsch, eine optimale Lösung für die Mitarbeiter zu finden, kamen die Verhandlungspartner zur Unterzeichnung ihres Verhandlungsergebnisses in der Unternehmenszentrale von Rübsam Fachkräfte in Petersberg/Fulda  zusammen.

In Anwesenheit von Firmenchef Erhard Rübsam, Rübsam-Verhandlungsführer Fred Kaiser, dem Geschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Osthessen, Manfred Baumann und dem IG-Metall-Vertreter Robert Weißenbrunner, erster Bevollmächtigter der IG Metall Verwaltungsstelle Hanau-Fulda, wurden die Eckpfeiler des Vertrages sowie die Signalwirkung für den bundesweiten Arbeitsmarkt dargestellt. Mit diesem Haustarifvertrag ist in Hessen ein einmaliges Werk gelungen, darüber waren sich die Verhandlungspartner einig.

Das „Vertragswerk ist sinnvoll und gut, hier wurden ohne Frage ideologische Schranken eingerissen“, verdeutlichte Unternehmenschef Erhard Rübsam anlässlich der Vertragsunterzeichnung. Betroffen von den Neuregelungen sind im Unternehmen Rübsam Fachkräfte insgesamt 674 Mitarbeiter. Unter anderem beinhaltet das Übereinkommen einheitliche Entgelttabellen für Ost- und Westdeutschland. „Die Angleichung der Löhne in West und Ost muss 22 Jahre nach dem Mauerfall eine Selbstverständlichkeit sein“, erklärte Fred Kaiser, Verhandlungsführer und Geschäftsführer der RÜBSAM Gesellschaft für Arbeitnehmerüberlassung mbH & Co.KG.

Der neue Rübsam Haustarifvertrag mit der IG Metall verbessert die Konditionen des bisher angewandten Branchentarifvertrages IGZ-DGB. Das Entgelt erhöht sich in drei Schritten in den nächsten Jahren um insgesamt 4,4 Prozent. Urlaubs- und Weihnachtsgeld werden um bis zu 10 Prozent erhöht. „Wir konnten durch den neuen Tarifvertrag erreichen, das alle Bedingungen für die Mitarbeiter zum Teil deutlich über den bisherigen Branchentarifverträgen liegen “, so der IG Metall-Bevollmächtigte Robert Weißenbrunner. Dazu gehören auch eine Übernahmegarantie der Auszubildenden nach dem Abschluss der Lehre und ein abgeschlossener Qualifizierungstarifvertrag.

Der Tarifvertrag zwischen RÜBSAM Fachkräfte und der IG Metall tritt am 1. Januar 2012 in Kraft. Bundesweit einmalig ist die Tatsache, dass der Tarifvertrag eine Qualifizierung der Mitarbeiter festlegt. „Durch unser eigenes Weiterbildungszentrum sichern wir unseren Facharbeitern eine kontinuierliche Weiterentwicklung zu. Darüber hinaus können geringer qualifizierte Mitarbeiter wieder an den Arbeitsmarkt herangeführt werden“, erklärte Erhard Rübsam,  Geschäftsführer der RÜBSAM Gesellschaft für Arbeitnehmerüberlassung mbH & Co. KG.

Durch den Haustarifvertrag mit einem starken Tarifpartner werden gute Rahmenbedingungen für die Mitarbeiter und die Grundlage der stetigen Weiterentwicklung der Mitarbeiter geschaffen. Dies lobte ebenfalls Manfred Baumann: „Aus- und Weiterbildungsprogramme in den Unternehmen haben sich immer bewährt, das wurde beispielsweise in den Krisenjahren 2008/2009 deutlich. Damals haben viele Unternehmen ihre Mitarbeiter weiterqualifiziert.“ Dies sei ohne Frage auch Grund dafür, dass die deutschen Unternehmen so schnell wieder durchstarten konnten. „Für die Zeitarbeitsbranche ist dies ein absolutes Novum.“

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