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Gründerzentrum als Katalysator für IT-Region Fulda

Fulda. Im alten Schlachthof von Fulda hat Neues ein Zuhause: Das Innovations-, Technologie- und Gründerzentrum (ITZ) bietet jungen Firmen vor allem aus der IT-Branche günstige Rahmenbedingungen, um mit ihren Ideen und Konzepten ökonomisch Fuß zu fassen. Es ist ein Beispiel für heimische Wirtschaftsförderung, und der Landkreis bringt sich wie die Stadt und die IHK Fulda über das Regionale Standortmarketing ein. Deshalb gehört das ITZ zu den Beteiligungen des Landkreises Fulda, die in loser Folge vorgestellt werden.

„Das Zentrum wird zu jeweils einem Drittel vom Landkreis, von der Stadt Fulda und vom ITZ Fulda e.V., einem Verein mit zahlreichen Unternehmen, Institutionen und kommunalen Mitgliedern, getragen“, erläutert Regionalmanager Christoph Burkard. Er ist gleichzeitig Geschäftsführer der ITZ GmbH, die acht Voll- bzw. Teilzeitbeschäftigte sowie einen Jahresumsatz von mehr als 500.000 Euro hat. „Zum Vermieten der Gründerbüros ist für uns der Betrieb von Konferenzräumen mit inzwischen mehr als 10.000 Tagungsgästen jährlich hinzugekommen“, berichtet Burkard. Die jungen Firmen, die beim Einzug nicht älter als zwei Jahre sein dürfen, können drei bis fünf Jahre im ITZ bleiben und dessen Angebote nutzen. Das Zentrum, dessen Manager Björn Heß ist, besteht aus 17 Büroräumen für Gründer, vier Konferenzräumen sowie dem Servicebereich mit Empfang, Sekretariat und Bistro.

Der alte Schlachthof war 2000/2001 von einem Privatinvestor umgebaut und saniert worden. Seither ist vertraglich festgelegt, dass ein Drittel der Fläche als Gründerzentrum dient und der Rest vom Investor vor allem auch an technologieorientierte Unternehmen vermietet wird. Burkard verdeutlicht, dass Gründerförderung nicht kostendeckend möglich sei, sich aber bezahlt mache. Nach seinen Angaben beträgt das jährliche Defizit des ITZ etwa 120.000 Euro, von denen Kreis und Stadt Fulda jeweils 60.000 Euro im Zuge der Wirtschaftsförderung übernehmen. „Die Mittel für das Zentrum sind allerdings eine Investition in die Zukunft, denn durch das ITZ sind schon rund 250 Arbeitsplätze geschaffen worden“, so der Geschäftsführer. Wie er schildert, kostet dort ein 30-Quadratmeter-Büro warm und mit leistungsstarker Internet-Verbindung etwa 300 Euro Monatsmiete.

Noch wichtiger als solch günstige Beträge seien den Unternehmen freilich der Austausch mit anderen (Ex-)Gründern und die Community-Erfahrung. „Hier ist man per Du“, erzählt Burkard und berichtet von den insgesamt zehn Gründer-Frühstücken sowie -Abenden, die er pro Jahr organisiert. „Auch viele Externe kommen zu den kommunikativen Veranstaltungen, bei denen sich zum Beispiel Gründer oder erfahrene Unternehmer mit ihrer Firmenentwicklung vorstellen.“ Apropos kommunikativ: „Das ITZ und seine Nutzer sind Teil eines großen regionalen Netzwerks“, sagt Burkard, der selbst passionierter Netzwerker ist. Bei diesem Vernetztsein spiele auch der „Zeitsprung e.V.“, ein Verein von IT-Unternehmern, eine große Rolle. „Zeitsprung“ habe maßgeblich zum Start dieses Gründerzentrums beigetragen, und inzwischen sei der Breitbandberater des Landkreises Fulda (mit Büro im ITZ) bei dem Verein angesiedelt.

Burkard unterstreicht zudem die Bedeutung der Hochschule Fulda: „Die Region profitiert vom Fachbereich Angewandte Informatik, der bundesweit sehr renommiert ist.“ Es sei erfreulich, wenn gerade auch Absolventen von dort sich selbstständig machten und ins ITZ kämen. „Wir sind ein Standort für Ausgründungen aus der Hochschule Fulda“, betont der Geschäftsführer und bezeichnet das ITZ als „Katalysator für die IT-Region Fulda“. Man könne sich zwar nicht mit dem Standort Südhessen messen, doch dank einer großen Zahl von IT-Firmen sei die Branche in Osthessen ein wichtiger Faktor.

Foto: Aschenbrücker

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