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ÜWAG-Verkehrsbetriebe nutzen Öldialyse – Hessenweit erster Einsatz der klimaschonenden Technologie

Fulda. Ab sofort können die ÜWAG-Verkehrsbetriebe ihre eingesetzten Schmierstoffe bis zu vier Mal länger verwenden. Alle Busse, PKWs und Nutzfahrzeuge nutzen nun eine neue Technologie, durch die man Motoröle in einem Öldialyse-Verfahren reinigen und erneut einsetzen kann.

Die Busunternehmen halten seit Kurzem ein mobiles Gerät zur Öldialyse auf ihrem Werkstattgelände in der Daimler-Benz-Straße bereit. Das aus dem Fahrzeug abgelassene Öl wird darin durch verschiedene, sehr feine Filter gepumpt und so von Feststoffen, Ruß und Ablagerungen sowie von Wasser gereinigt. Nach kurzer Zeit kann das Öl wieder in den Motor gegeben werden, nach der Filterung entspricht es wieder der gesetzlich vorgeschriebenen Reinheitsklasse ISO 4406. Dieser Kreislauf kann bis zu vier Mal wiederholt werden, bevor neues Öl benötigt wird. Lediglich die Filter müssen regelmäßig ausgewechselt werden.

Ressourcen sparen, Klima schonen

Laut DEKRA-Gutachten hat das gereinigte Öl die gleichen qualitativen Eigenschaften wie Neuöl, deswegen sind keine Schäden am Motor oder sonstiger, vorzeitiger Verschleiß zu erwarten. Eine Studie der Universität Magdeburg bescheinigt dies zusätzlich: Dort wurden Ölproben vor und nach der Dialyse wissenschaftlich ausgewertet und die Effizienz des Verfahrens bestätigt. „Durch das Gerät brauchen wir erheblich weniger Neuöl und können so Kosten sparen sowie Ressourcen und das Klima schonen“, erklärt Thomas Lang, Geschäftsführer der ÜWAG-Verkehrsbetriebe. „Das Gerät ist einfach zu bedienen und die Reinigung dauert nicht länger als ein herkömmlicher Ölwechsel – ist aber erheblich günstiger.“

Entspricht Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz

Für dieses Plus an Effizienz investieren die ÜWAG-Verkehrsbetriebe knapp 25.000 Euro in das Verfahren. Lang: „Öl wird immer knapper – und teurer, seine Förderung und Raffination belastet Klima und Umwelt. Durch Öldialyse können wir Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz ideal verbinden. Außerdem entspricht sie den Forderungen des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes.“ Gereinigt werden können damit alle mineralischen, teil- und vollsynthetischen Öle.

Vermeidung von Altöl und geringerer Frischölverbrauch

„Öl ist kein Verschleiß- oder Verbrauchsmaterial“, erklärt Markus Kemper, „sondern ein wertvoller Rohstoff und Funktionsbestandteil einer Maschine.“ Der Geschäftsführer der Innovative Maschinen Technologie (IMT) GmbH aus Dessau hat das Öldialysegerät konzipiert und zum Patent angemeldet. Mittlerweile erreichen ihn Anfragen aus ganz Europa, die sich für das Verfahren interessieren. „Mit dem Einsatz der Öldialyse wird ein aktiver Beitrag zum Umweltschutz geleistet und das Budget entlastet.“

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