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Fürstliches Gartenfest mit Sonderthema „Rosen“ – Die ersten historischen Rosen wurden gepflanzt

Fulda/Eichenzell. Unter Kurfürst Wilhelm II. schmückten einst zahlreiche Rosen den weitläufigen Park von Schloss Fasanerie. Anknüpfend an diese Tradition wurden nun die ersten einer Vielzahl historischer Rosen im Park gepflanzt – und damit das Band zur Geschichte des bedeutenden Kulturdenkmals bei Fulda neu geknüpft!

Schloss Fasanerie wird derzeit aufwändig restauriert. Und auch der geschichtsträchtige Park ist in das denkmalpflegerische Konzept zur Instandhaltung eingebunden. Bei der Erstellung dieses Konzepts wurden im Staatsarchiv Marburg Anforderungslisten für historische Rosen gefunden, die zwischen 1825 und 1829 vom einstigen Rosarium in Wilhelmshöhe an das kurfürstlich hessische Sommerschloss in Eichenzell geliefert wurden.

Das Sonderthema „Rosen“ beim diesjährigen Fürstlichen Gartenfest (25. – 28. Mai 2012) wurde nun zum Anlass genommen, wieder einige der historischen Sorten im Park zu pflanzen. Als Standorte wurden für die neu zu pflanzenden Rosen Stellen ausgewählt, an denen heute noch Rosen nachweisbar sind. Damit soll nicht nur den Besuchern von Hessens schönstem Barockschloss ein prächtiges Bild geboten werden, es soll auch zur Erhaltung alter Sorten beigetragen werden.

„Bei der Recherche war es hilfreich, dass Kurfürst Wilhelm II. seinen Rosenbestand von dem Künstler Salomon Pinhas zeichnerisch in einem Buch dokumentieren ließ“, so der Landschaftsarchitekt Wolfgang Wette, Ingenieurbüro Wette + Küneke. „Ein Reprint dieses historischen Bandes mit dem Titel ‚Die Rosen-Sammlung zu Wilhelmshöhe‘ diente unter anderem als Grundlage zur Identifizierung der alten Sorten, da einige Bezeichnungen heute nicht mehr gebräuchlich sind. Auf dieser Basis haben wir nun verschiedene, historisch korrekte Rosen für die Neupflanzung ausgewählt.“ Einst galt der Bergpark Wilhelmshöhe als ‚Eldorado der Rosen‘, führte Wolfgang Wette weiter aus. Der kurfürstliche Gärtner vor Ort in Fulda, Kappel, verfasste Anforderungslisten der, wie er schrieb, „erforderlichen edlen Pflanzen“, die Anfang des 19. Jahrhunderts von Wilhelmshöhe nach Fasanerie geliefert werden sollten.

Man unterscheide die historischen Rosen von den modernen Edelrosen an ihrer Holzstruktur, so der Rosenzüchter Werner Ruf, Bioland Rosenschule Ruf, der die Pflanzen lieferte. „Im Gegensatz zu den modernen Sorten mit ihren grünen, glatten Stängeln und der Fähigkeit öfter zu blühen, haben die alten Sorten braunes, dunkles Holz und blühen meist nur einmal. Allerdings sind sie ausgesprochen robust und werden sehr alt.“ Gerade diese Robustheit in Verbindung mit ihrer verschwenderischen Blüte verhilft den historischen Rosen heute zu einer Renaissance bei Gartenfreunden. Für die Pflanzung im Park von Schloss Fasanerie wurden unter anderem Gallica-Rosen, wie die tiefdunkle ‚Tuscany‘, Zentifolien, Damaszener-Rosen und Wildformen wie die Rosa virginiana ausgewählt.

Wer mehr über die richtige Pflege von Rosen erfahren möchte, ist herzlich zum Kurs „Rosenschnitt“ mit Werner Ruf am Sonntag, 25. März 2012 eingeladen. Ab 10.30 Uhr erklärt der erfahrene Rosenfachmann die Grundschnitttechniken und verrät, worauf es beim Schneiden von Rosen generell ankommt. Unter seiner Anleitung können im Park von Schloss Fasanerie die richtigen Handgriffe selbst trainiert werden. Von 14 bis 16 Uhr heißt das Motto „Rosenschnitt spezial“: Hier erhalten die Teilnehmer nicht nur Einblick in die Eigenarten und Vorlieben von Kletter-, Strauch- und Ramblerrosen, sondern auch in die jeweils geeignete Schnitttechnik. Der Kurs kostet 60 Euro pro Person.

Der vielfach ausgezeichnete Landschaftsarchitekt Wolfgang Wette schließlich lädt am Samstag, 1. September 2012, um 10.30 Uhr zu einem ganz besonderen Gartenseminar nach Schloss Fasanerie. Aufbauend auf einer Einführung in die Geschichte des modernen Hausgartens werden Grundsätze der Gestaltung und Materialverwendung erläutert.

Ab 13.30 Uhr begibt man sich – auf den Spuren des hessischen Hofgartendirektors Wilhelm Hentze – auf einen fachkundigen Rundgang durch den Schlosspark und erhält Einblick in historische Pläne. Ein Praxis-Teil mit Beispielen, zeitgemäßer Pflanzenverwendung und Beratung für den eigenen Garten anhand eigener Bilder und Gartenpläne rundet das Seminar ab. Der Ausklang findet bei Kaffee und Kuchen gegen 16.30 Uhr auf der Schlossterrasse statt. Das ganztägige Gartenseminar kostet 65 Euro pro Person.

Anmeldung:
Das Fürstliche Gartenfest
Schloss Fasanerie
36124 Eichenzell
Tel. 0661-9426613
Fax 0661-9426614
E-Mail: mail@gartenfest.de
Ansprechpartner: Marion Täschner, Lisa-Marie Gottwald

Zum Foto: Obergärtner Jürgen Herrlich (Schloss Fasanerie), Wolfgang Wette (Wette + Küneke, Göttingen), Werner Ruf (Bioland Rosenschule Ruf, Steinfurth), Schlossdirektor Dr. Markus Miller (Schloss Fasanerie), Anja Heil, (Organisation Das Fürstliche Gartenfest Schloss Fasanerie und Schloss Wolfsgarten).

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