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Katholische Arbeitnehmer-Bewegung fordert: Schluss mit Lebensmittelspekulationen

Fulda/Hanau/Kassel.  Mit einer Unterschriftenaktion und einer online-Petition fordert die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Diözesanverband Fulda von der Bundesregierung gesetzliche Maßnahmen, die Spekulationen mit Lebensmitteln stärker einschränkt bzw. verbietet. Gerade für Menschen in den Entwicklungsländern treibt das Spekulationsgeschäft mit Lebensmitteln den Preis von Grundnahrungsmitteln extrem in die Höhe. „Dort müssen Menschen 80 Prozent ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben, bei uns sind es 10 bis 20 Prozent“ so KAB Diözesanvorsitzender Klaus Schmitt.
Untersuchungen von verschiedenen Organisationen, darunter auch „foodwatch“ belegen, dass das vorherrschende Spekulationsgeschäft maßgeblich mitverantwortlich ist für die seit vielen Monaten steigenden Preisen für Lebensmittel. „Die Verantwortlichen im Finanzgewerbe wie in den Regierungen erkennen diese Untersuchungsergebnisse nicht als Beweise an, sind aber auch nicht in der Lage, das Gegenteil zu beweisen“ so Schmitt. Dabei bezieht er sich unter anderem auf die Hinhaltetaktik der Deutschen Bank, die zunächst für Jahresbeginn 2012 die Vorlage eines Untersuchungsergebnisses angekündigt hatte, nunmehr jedoch erst eine weitere Studie in Auftrag gegeben hat.

Die nach Ansicht der KAB und vieler anderer Organisationen durch die Spekulationen in die Höhe geschossenen Preise für Getreide und andere Lebensmittel bilden eine existenzielle Bedrohung der Menschen in Entwicklungsländern. 2011 waren Weizen, Mais und Reis im weltweiten Durchschnitt nach Abzug der Inflationsrate 150 Prozent teurer als im Jahr 2000. „Allein im Jahr 2010 wurden durch höhere Nahrungsmittelpreise 40 Millionen Menschen zusätzlich zu Hunger und absoluter Armut verdammt“ äußerte sich KAB Diözesanpräses Pfarrer Christian Sack und weiter „Zahlungen zur Absicherung unserer Altersvorsorge in Pensionsfonds und Lebensversicherungen, die von uns geleistet werden, werden möglicherweise von den Finanz- und Versicherungsdienstleistern dazu genutzt auf Lebensmittel zu spekulieren.“

Solange nicht die Unschädlichkeit des Spekulationsgeschäfts bewiesen sei, sei es rechtlich geboten, dass Regierungen und Aufsichtsbehörden alles tun, um mögliche Gefahren für Leben und Gesundheit der Menschen in den Armutsländern durch Rohstoffspekulationen abzuwenden bekräftigt Klaus Schmitt.

Die KAB ruft deshalb zu einer Unterschriftenaktion an die Bundesregierung auf. Entsprechende Unterschriftenlisten sowie weiteres Informationsmaterial können über Telefon 0661-73433 oder E-Mail: info@kab-fulda.de angefordert werden.  (Michael Schmitt)

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