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Gemeinsam für die Zukunft planen – Bundesweites Leader Treffen in Bad Kissingen

Bad Kissingen. Mehr als 80 Projekte in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld konnten dank des EU-Förderprogramms LEADER+ und Leader in ELER seit dem Jahr 2003 realisiert werden. Angebote von der Wanderwelt Nr. 1 über das Energie- und Erdhaus Schullandheim Thüringerhütte, das Bruder-Franz-Haus am Kreuzberg bis zu Jugendtheater und Bühnenbildwerkstatt Theater Schloß Maßbach, SpielzeugWelt Bad Kissingen und das Netzwerk Wirtschaft – Schule haben die Region für Einheimische und Urlauber attraktiver denn je gestaltet. In einem bundesweiten Leader Treffen am 9. und 10. Mai in Bad Kissingen haben 270 Akteure aus 16 Bundesländern über die dritte Förderperiode für die Jahre 2014 bis 2020 diskutiert. Im intensiven Austausch bereiten sich die Experten zur Entwicklung des ländlichen Raums darauf vor, die steigenden Anforderungen zu bewältigen.

Rund 270 Teilnehmer aus ganz Deutschland informierten sich auf Einladung der Deutschen Vernetzungsstelle Ländliche Räume (DVS) im Regentenbau des Staatsbades darüber, wie die EU-Kommission das Leader Programm in den Jahren 2014 bis 2020 ausgestaltet. Bei der Konferenz trafen sich Vertreter von Regionalmanagement, Leader-Arbeitsgruppen, Landkreisen und Kommunen sowie Vertreter zuständiger Ministerien aus ganz Deutschland. Die vorbildliche Regionalentwicklung in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld mit vielen Leader-Pilotprojekten und ausgezeichnet durch das Bayerische Wirtschaftsministerium, haben die Region auch überregional als Beispiel für zukunftsorientierte Regionalentwicklung bekannt gemacht. „Wir sind sehr stolz, dass das Leader Treffen 2012 bei uns stattfindet“, unterstrich auch Thomas Bold, Landrat des Landkreises Bad Kissingen, im Vorfeld der bedeutenden Veranstaltung.

Am ersten Tag informierte die DVS über aktuelle Diskussionen zur Zukunft von Leader. Am zweiten Tag gaben Fachvorträge Einblick in zukünftige Strukturen der Regionalen Entwicklungskonzepte mit ihren Chancen und Auswirkungen auf die örtliche Arbeit. Konkrete Hinweise zu ihrer künftigen Arbeit erhielten die Teilnehmer in Länderarbeitskreisen. Hier wurden Neuheiten zu den Regionalen Entwicklungskonzepten, zum Regionalmanagement und damit verbundene eventuelle strukturelle Anpassungen in den Lokalen(Leader)-Aktionsgruppen vorgestellt.

Fest steht schon jetzt, dass die Anforderungen an die regionalen Entwicklungskonzepte und ihre Umsetzung anspruchsvoll sind. Um an die begehrten Gelder aus Brüssel zu kommen, gilt es, den regionalen Entwicklungsprozess, Projekte und ihre Ziele detailliert darzustellen. Eine besondere Herausforderung, aber auch Chance, wird der so genannte Multifondsansatz, eine Kombination mehrerer europäischer Förderquellen, an die Projektträger stellen. Mehr denn je wird der europäische Gedanke bei Leader eine zentrale Rolle spielen. Hierfür wurde ein so genannter „Gemeinsamer Strategischer Rahmen“ (GSR) geschaffen, der künftig maßgeblich die Ausgestaltung der Förderung lokaler Strategien beeinflussen soll. Die Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld bereiten bereits jetzt mit der Sammlung und Vorbereitung zukünftiger Projektvorhaben die Erstellung ihrer Regionalen Entwicklungskonzepte für die nächste Leader-Förderperiode vor. Wird das „REK“ in der neuen Förderperiode anerkannt, sind die Weichen für eine Vielzahl weiterer Förderprojekte u.a. in den Bereichen Wirtschaft, Tourismus und Soziales bis zum Jahr 2020 gestellt.

Hintergrund: Was sich bei Leader nach 2013 ändert

Nach den Vorschlägen der EU-Kommission soll ab 2014 ein „Gemeinsamer Strategischer Rahmen“ zukünftig die Strategien der EU-Mitgliedsstaaten für alle großen EU-Förderfonds zusammenführen. Dies wird Auswirkungen auf Leader im ELER haben.

Der Gemeinsame Strategische Rahmen (GSR) bildet zusammen mit den Partnerschaftsverträgen auf nationaler Ebene den Förderüberbau und soll die Koordination und Integration der EU-Politiken zur Umsetzung von Europa 2020 gewährleisten. Der GSR gilt für den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), den Europäischen Sozialfonds (ESF), den Kohäsionsfonds, den ELER und den Europäischen Meeres- und Fischereifonds (EMFF). Die zukünftige Ausgestaltung der Förderung lokaler Strategien – wie Leader im Rahmen des ELER – wird, wenn die Vorschläge der EU-Kommission umgesetzt werden, maßgeblich durch den GSR geprägt werden.

Lokale Strategien sollen nach dem Vorschlag des Multifondsansatz in Zukunft über alle am GSR beteiligten Fonds umgesetzt werden können, nach dem Prinzip: ein Gebiet, eine Strategie, mehrere Finanzierungsquellen. Wird der Multifondsansatz genutzt, soll ein Gremium – bestehend aus Vertretern aller Fonds – aufgestellt werden, welches für die Auswahl der Lokalen(Leader)-Aktionsgruppen (LAGn) in den Mitgliedsstaaten beziehungsweise den Bundesländern zuständig ist.

Wer ernsthaft eine Idee verfolgt, findet bei den Landkreisen und ihrem Regionalmanagement kompetente Hilfe. Informationen erhalten Sie direkt bei den Landkreisen Bad Kissingen (Tel. 0971/801-5160, Herr Gerhard Karg) und Rhön-Grabfeld (Tel. 09771/94-306, Herr Dr. Geier). Weitere Informationen über das Regionalmanagement der Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld sind in der Geschäftsstelle der beiden Lokalen(Leader)-Aktionsgruppen im RSG Bad Kissingen über Tel. 0971/72 36-0 erhältlich.

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