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Fachdienst Ausländerwesen des Landkreises Fulda betreut über 10.000 ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger

Fulda. „Die Mitarbeiter des Fachdienstes Ausländerwesen sind die Eingangstür für Neuzuwanderer.“ So beschreibt Fachdienstleiter Michael Wehner das Aufgabengebiet. Zusammen mit seinem Stellvertreter Bernd Kling gibt der 44-Jährige einen Einblick in die tägliche Arbeit.

Foto: Max Colin Heydenreich „Unsere Hauptaufgabe besteht darin, zu überprüfen, ob ein Zuwanderer, der seinen Lebensmittelpunkt in die Stadt oder den Landkreis Fulda verlegen will, die rechtlichen Voraussetzungen dafür erfüllt.  Hierzu gehört unter Umständen auch die Prüfung, ob er in der Lage ist, für seinen Lebensunterhalt aufzukommen. Der Kontakt zwischen unserer Behörde und den Migranten entsteht in den meisten Fällen schon vor der eigentlichen Einreise“, umschreibt Wehner das Aufgabenfeld des Fachdienstes. Denn die Ausländerbehörde wird bereits vor der Erteilung des notwendigen Visums durch die deutsche Auslandsvertretung im Heimatland der Migranten tätig.

Nach der Einreise – dies gilt auch für Zuwanderer, die nicht der Visumspflicht unterliegen, – erteilt die Ausländerbehörde dann den Aufenthaltstitel. Dieser wird zunächst befristet erteilt. Nach Ablauf des Aufenthaltstitels werden die Voraussetzungen erneut geprüft, bevor eine Verlängerung befristet oder unbefristet erteilt werden kann. Sind die Voraussetzungen nicht mehr gegeben, muss der Migrant wieder in sein Heimatland zurückkehren. Geschieht dies nicht freiwillig, kann auch eine zwangsweise Rückführung erforderlich werden.

Das 2005 in Kraft getretene Aufenthaltsgesetz sieht als einen besonderen Schwerpunkt die Integration von Personen mit Migrationshintergrund vor, hier insbesondere die Teilnahme an „Integrationskursen“. Inlingua, der Bildungsverein Kreidekreis, die Volkshochschulen des Landkreises und der Stadt Fulda, die Kurdische Gemeinde sowie die Sprache und Bildung GmbH bieten hierzu ein umfassendes Angebot, bei dem es besonders um das Erlernen der deutschen Sprache geht. „Als Ausländerbehörde überprüfen wir die regelmäßige Teilnahme an den Integrationskursen. Bei Verweigerung kann es zu einer Bußgeldforderung kommen. In besonders harten Fällen kann dies sogar zur Ablehnung des Aufenthaltstitels führen“, so Wehner.

Um die Integration der Migranten zu unterstützen, gibt es in Fulda verschiedene Netzwerke, so zum Beispiel das Netzwerk der Integrationskursträger. Die Unterstützung dieser Netzwerke durch den Fachdienst Ausländerwesen ist Michael Wehner sehr wichtig, da so die Integration gesteuert und gefördert werden könne.

„Neben diesen Aufgaben sind wir außerdem für die Justizvollzugsanstalten Fulda und Hünfeld zuständig. Zurzeit sind in unserem Landkreis rund 450 Ausländer in den beiden JVAs inhaftiert. Bei massiv straffällig gewordenen Einwanderern überprüfen wir unter anderem, ob Ausweisungsgründe vorliegen. Solche Entscheidungen werden natürlich von Gesetzen und der Rechtssprechung untermauert und obliegen nicht unserem persönlichen Ermessen“, betont Kling.

Aktuell arbeiten im Fachdienst Ausländerwesen des Landkreises 17 Voll- und Teilzeitkräfte, die zurzeit 10.174 ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger betreuen. Zum 1. Juli 2008 wurden die Ausländerbehörden des Landkreises und der Stadt Fulda zusammengelegt. „Die anfänglichen Bedenken bezüglich einer Zusammenlegung haben sich nicht bewahrheitet. Vielmehr ist die Umstellung gut angenommen worden“, resümiert Wehner die Veränderung.

Für die Zukunft sieht Michael Wehner die Anwerbung von hochqualifizierten Ausländern zur Verminderung des Fachkräftemangels als neue Herausforderung an. Die Einführung der sogenannten „Blue Card“ ist ein erster Schritt dorthin.

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