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Potenziale der Erneuerbaren in Osthessen: Seminarreihe „Die energieeffiziente Kommune“ erneut ein Erfolg

Fulda. Erneuerbare Energie ist derzeit in aller Munde: Auch am Donnerstag zogen Vorträge und Fachinformationen von ausgewiesenen Experten wieder Entscheider aus Kommunen und Landkreisen in ganz Hessen ins ÜWAG-Informationszentrum in der Frankfurter Straße. Im Rahmen der Seminarreihe „Die energieeffiziente Kommune“ wurden politische, wissenschaftliche und technische Rahmenbedingungen beleuchtet.

Eröffnet wurde die Veranstaltung von Landrat Bernd Woide, der in einem Grußwort die Bedeutung erneuerbarer Energien für Osthessen noch einmal unterstrich „Die Energiewende muss in den Regionen passieren, deswegen ist sie hier vor Ort eine besondere Herausforderung“. Die Befürwortung durch Bundes- und Landesregierung wurde auch von Rüdiger Schweer vom hessischen Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz betont, der in seinem Vortrag zu Zielen und Ergebnissen des Hessischen Energiegipfels referierte. „Bis 2050 wollen wir 100 Prozent unseres Endenergieverbrauchs aus den erneuerbaren Energien decken und zwei Prozent der Landesfläche für Windenergie nutzen. Dabei geht es mittlerweile nicht mehr um das „Wie“, sondern vielmehr um das „Wo“.“

Flächennutzung mitgestalten

Wolfgang Kaivers, Leiter der Regionalplanung im Regierungspräsidium Kassel bescheinigte der Region Osthessen ein hohes Windenergie-Potenzial. Dabei betonte er, dass die Regionalplanung bei der Ausweisung geeigneter Flächen durchaus kommunale Vorschläge berücksichtige. Er rate den Bürgermeistern deswegen, bereits jetzt mit Landeigentümern mögliche Nutzungskonzepte zu besprechen. Auch in Bezug auf landeseigene Areale sei man zu Gesprächen mit kommunalen Akteuren wie den einzelnen Gemeinden und der ÜWAG als Partner bereit. Trotz der Notwendigkeit der Energiewende seien jedoch bestimmte Flächen aus Naturschutzgründen tabu: „Zwischen Tann und Gersfeld wird es keinen Windpark geben – jetzt nicht und in zehn Jahren nicht.“

Wissenschaftliche Expertise

Mit Dr. Ulrich Fahl, Abteilungsleiter am renommierten Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) der Universität Stuttgart war am gestrigen Tag ein Experte für Chancen und Risiken, die sich für Kommunen im Rahmen der Energiewende ergeben, nach Fulda gekommen. Er plädierte für ein ganzheitliches Konzept: „Die Energiewende besteht sowohl aus der Nutzung erneuerbarer Energien als auch aus Energieeffizienz. Hier sollten die Gemeinden mit gutem Beispiel vorangehen und ihre Erfolge auch kommunizieren.“

Speicher entscheidend

Ein Faktor, von dem das Gelingen der Energiewende erheblich abhängen wird, ist die Entwicklung von Speichermöglichkeiten für regenerativ erzeugten Strom. ÜWAG-Fachmann Dipl.-Ing. Sven Kunkel zeigte hier interessante Perspektiven auf. Wie wichtig ein leistungsfähiges Netz zur Einspeisung der stetig wachsenden Mengen dezentral erzeugter Energie ist, erklärte zum Abschluss der Veranstaltung noch einmal Dr. Michael Kimmel, Geschäftsführer der ÜWAG Netz GmbH: „Wir investieren jährlich Millionenbeträge, um unser Netz stabil und ausfallsicher zu halten.“ Dies sei entscheidend, um die ehrgeizigen Ziele der Energiewende erreichen zu können.

Das nächste Seminar zum aktuellen Thema „Windenergienutzung“ ist bereits in Planung und wird im zweiten Halbjahr 2012 stattfinden. Kommunale Vertreter können sich bereits jetzt bei der GKU in Fulda unter der Nummer 0661- 12400 informieren.

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