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Völkerverständigung und MagicMusic in London – Triggerfinger beenden Tour im Vereinigten Königreich

London. Meine Fresse, können die Briten feiern. Wer mal eine richtig irre Party erleben will, der muss nach London fahren. Und auf drei entscheidende Komponenten achten: auf unerschöpfliche Biervorräte, einen angesagten Club und eine Band, die die Massen zum Toben bringt. Das schaffen drei Männer aus Antwerpen spielend.

Fotos (4): Timothy Notenboom – FrontStageMusic

Gemeint ist die belgische Band Triggerfinger, die mit ihrem Auftritt im bekannten Londoner GARAGE Club am Donnerstag das Finale ihrer „All this dancing around-Tour“ eingeläutet hat. Und das auch noch mit einem cleveren Patriotismus-Schachzug: Drummer Mario Goossens betrat im UK-Style die Bühne. Dank dessen „Union Jack-Outfit“ und der händischen „Let’s Rock-Begrüßung“ seiner Bandkollegen Ruben Block und Paul Van Bruystegem hatten die Musiker das Publikum bereits beim Intro im Sack. Da wollte es  zum Glück bis zum Ende des Auftritts auch nicht mehr raus. Vom ersten Takt des Triggerfinger Songs „I’m coming for you“ bis zum letzten Akkord von „Man Down“, einem Rhianna-Cover, blieb die Stimmung auf extrem hohem Niveau.

Angereist waren übrigens nicht nur Fans aus dem Vereinigten Königreich. Sänger Ruben Block begrüßte eine stattliche Anzahl von Gottesanbeter(Innen;-) aus Belgien, Holland, Deutschland und Polen, die die Belgier vor einer längeren Auftrittspause noch mal live erleben wollten. Bemerkenswert: die Drei schaffen das, was EU-Politikern am Schreibtisch theoretisch, bei Triggerfinger-Konzerten aber ganz praktisch gelingt, nämlich Völkerverständigung ganz unkompliziert. (An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an Timothy von FrontStageMusic für die Erlaubnis, die Konzertbilder für diesen Artikel zu verwenden.) Mit ihrer einzigartigen Präsenz und Intensität vereinen die Musiker offensichtlich nicht nur Herzen und Seelen, sondern auch Nationen. Dass es dabei – insbesondere in England – auch mal etwas rauer zugeht, ist nur legitim.

Neben den very special Ruben-Moves gab’s in London wirklich spannende Kontraste zu beobachten, die von typischen Rockergesten und herumfliegenden (gefüllten) Bierbechern bis zum passionierten Disco-Fox beim „I follow rivers“-Cover reichten. Das Ganze komplettiert durch Kammerflimmern bei den Herren, Pawlowschen Speichelfluss bei den Ladies und einen geschlechterübergreifenden Kollaps der Synapsen. Die offensichtliche Konsequenz der Supernova – das Schwarze Loch, das Materie verschlingt und aus dem es kein Entkommen gibt.

Um es kurz zu machen: Der belgische MagicMusic-Cocktail war an diesem Abend einfach perfekt gemixt. So perfekt, dass der Entzug jetzt schon weh tut. (Dorit Heydenreich)

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