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„Friends forever“ – Reunion-Feier 2009 in Fulda

Schönes aus Fulda und Williamsburg. Der Ort für die Reunion-Feier der ehemaligen und aktiven Soldaten des 11. und 14. Panzeraufklärungsregiments der amerikanischen Armee war gut gewählt. In Williamsburg, dem Herzen der ehemaligen englischen Kolonie Virginia, liegt einer der historischen Schwerpunkte amerikanischer Geschichte. George Washington war zeitweise hier zu Hause, ging in der altehrwürdigen Episkopalkirche von Williamsburg zum Gottesdienst und vor dem Capitol der Stadt sagten sich die freiheitsliebenden Virginier von England los.

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Einladung zur Reunion-Feier 

Im Hospitality Haus trafen die Regimentsmitglieder zur traditionellen Reunion-Feier zusammen, um einander zu begegnen und an die lange Geschichte des ursprünglichen Kavallerieregiments zu erinnern. Robert J. Sunell, ehemals Kommandeur des in Fulda stationierten 11. Panzeraufklärungsregiments, des sogenannten „Fulda-Regiments“, hatte Fuldas Verwaltungschef Gerhard Möller zum Besuch in die „Staaten“ eingeladen. Gerne folgte Möller Sunells Bitte, um persönlich in Williamsburg die Einladung der Stadt an die amerikanischen Freunde auszusprechen, 2009 zur traditionellen Reunion-Feier nach Fulda zu kommen.

An dem Treffen nahmen neben hochrangigen ehemaligen und aktiven US Militärs wie der frühere Heeresminister Thomas E. White auch ehemalige Regimentskommandeure wie William S. Wallace oder John Sherman Crow teil und der den Amerikanern stets verbundene langjährige Fuldaer Oberbürgermeister Dr. Wolfgang Hamberger. In Begleitung von OB Möller reisten außerdem die langjährige Verbindungsoffizierin Renate Stieber sowie GABACA-Mitglied Rudolf Karras und OB Referent Michael Schwab zur Reunion-Feier nach Williamsburg.

Dank an Starry

Bewegend war die Feier im Hospitality-Haus, wo aktive Regimentssoldaten zur Order „Post the colours“ die amerikanische sowie die Regimentsfahne mit militärischen Ehren aufstellten. Im Mittelpunkt der Feier stand unter anderem die Ehrung des langjährigen Regimentskommandeurs Donn Starry durch White. Nach einem kurzen Rückblick in die Geschichte des 11. ACR erinnerte White an das maßgebliche Wirken Starrys, der das Regiment vom Training der Führung bis hin zur Struktur und Ausrüstung entscheidend beeinflusst habe. „Jeder von uns ist ein besserer Mensch, der unter ihm gedient hat“, lobte White Starry und sprach ihm wie auch seiner Frau seinen Dank aus. „Die Starrys sind etwas ganz Besonderes“.

Als zweiter Redner des Abends kam Fuldas Verwaltungschef die ehrenvolle Aufgabe zu, die Regimentsmitglieder nach Fulda einzuladen. In seiner Rede griff Möller die Historie des Veranstaltungsortes auf und erinnerte zugleich an die Bedeutung des 11. wie auch des 14. Panzeraufklärungsregiments für Fulda. Der Abschied 1993 auf dem Sickelser Airfield, als ein Kavallerist mit seinem Pferd in den Sonnenuntergang ritt, sei den Fuldaern bis heute unvergessen geblieben. Auch die Worte Dr. Hambergers, dass Amerikaner und Fuldaer „Friends forever“ bleiben würden.

Für Möller hat die Reunion-Feier 2009 in Fulda deshalb einen besonderen Stellenwert. Schließlich würden die Kontakte nicht nur innerhalb des Regiments, sondern auch von Fulda aus mit den Amerikanern intensiv gepflegt. Renate Stieber von der German American Business and Cultural Association (GABACA) habe in den zurückliegenden Jahren seit Abzug der Amerikaner viel für den deutsch-amerikanischen Dialog geleistet. In Williamsburg, so der OB, seien durch Begegnungen „viele Verbindungen nach Fulda wieder aktualisiert worden“.

Ride with the Blackhorse

Auch Fuldas früherer OB Dr. Wolfgang Hamberger nahm auf Einladung des Regiments an der Reunion-Feier teil und hielt eine beeindruckende Rede. Hamberger spannte den Bogen von seiner ersten Begegnung mit einem amerikanischen Soldaten 1945, „einem Vertreter eines bewunderten freien Landes“ über seine Zeit in Cleveland, wo er den Bezug zum „American Way of Life“ bekam, bis hin zu seinem letzten Buch. Seine „Faszination für Amerika“ sei der Grund gewesen, dieses Buch zu schreiben, von dem der Autor hofft, dass es auch in Amerika veröffentlicht wird. Hamberger lobte den Einsatz des Regimentes für Frieden und Freiheit und unterstrich nachdrücklich, dass die deutsch-amerikanische Freundschaft im Herzen der Menschen in Fulda bestehen bleibe.

Die aktuelle Situation des Regiments erläuterte der amtierende Regimentskommandeur Mark Calvert in einer mit dem Titel „Ride with the Blackhorse“ überschriebenen Powerpoint-Präsentation, die Bilder vom Krisentraining bis hin zum Einsatz des 11. ACR im Irak zeigte. Der 62. Colonel des Armored Cavalry Regiment skizzierte die Herausforderungen der Zukunft auf die Soldaten, insbesondere im Hinblick auf Fähigkeiten, Taktik und Transformation.

General William S. Wallace, der nach wie vor im aktiven Dienst ist und zuletzt das Fulda-Regiment in der Domstadt befehligte, dankte OB Möller für die Einladung, nach Fulda zu kommen. „Wir werden alle Nickel sammeln, um 2009 zu unserer Reunion-Feier bei Ihnen zu sein“. Wallace dankte den Ausrichtern der Veranstaltung, die zeige, dass das Regiment eine traditionsreiche, aber „keine alte Organisation“ ist.

Besonders freute sich Wallace über die Verbundenheit Fuldas und der Fuldaer zum amerikanischen Regiment. Eine so enge Bindung sei selten. Während des Treffens kündigte Fuldas Oberbürgermeister an, dass die Skulptur eines Hubschraubers, das Werk eines heimischen Künstlers, einen Verkehrskreisel zur Erschließung des Stadtteils Fulda Galerie schmücken wird. Mit dieser Darstellung solle die Verbundenheit Fuldas zu den Amerikanern und die frühere Nutzung des Areals sinnbildlich dargestellt werden.

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