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Messe „Jagen-Reiten-Fischen-Offroad“ in Alsfeld eröffnet – 200 Aussteller und ein abwechslungsreiches Begleitprogramm

Alsfeld. „Wenn sich wandernde Arten wie Luchs und Wolf bei uns von selbst einstellen, schaffen wir Jäger die Rahmenbedingungen, damit sich die Artenvielfalt weiterentwickeln kann“, sagte der Präsident des Landesjagdverbandes Hessen (LJV) am Freitag zur Eröffnung der hessischen Messe „Jagen-Reiten-Fischen-Offroad“ in Alsfeld (Vogelsbergkreis). Es sei allerdings eine Illusion zu glauben, dass sich im dicht besiedelten Hessen etwa wie in östlichen Bundesländern in Regionen mit einer geringen Bevölkerungsdichte mehrere größere Wolfspopulationen dauerhaft ansiedeln könnten.

Dafür fehlten in Hessen ungestörte, großräumige Rückzugsgebiete, sagte Möller. Zudem sei dieses Bundesland zu stark von Verkehrswegen zerschnitten, die für alle wandernden Tierarten eine tödliche Gefahr bildeten. So war zum Beispiel der Wolf, der in diesem Winter vorübergehend in Mittelhessen auftauchte, auf der Autobahn A 45 von einem Fahrzeug angefahren und schwer verletzt worden.

„Es ist pure Romantik, wenn man die Natur sich selbst überlässt und glaubt, es wird alles gut“, stellte der Staatssekretär im hessischen Umweltministerium, Mark Weinmeister (CDU), als Schirmherr der Messe fest. Unsere vom Menschen geprägte Kulturlandschaft setze vielmehr der Selbstregulierung enge Grenzen. „Wenn eine freilebende Art überhand nimmt und andere Arten dezimiert, stellt sich die Frage: Welche Art ist mehr wert?“Um diesen Konflikt zu lösen, müsse die Gesellschaft einen Konsens finden.

Jäger und Fischer hätten „mit viel Passion und Einsatz“  eine umfassende Ausbildung absolviert. Deshalb könnten sie ihre Aufgabe auch „sachgerecht erfüllen“. Weinmeister: „Jäger, Fischer und Reiter übernehmen Verantwortung für die Mitgeschöpfe dieser Welt.“

„Hier im Vogelsberg findet die Jagd statt, hier wird gefischt und geritten“, unterstrich der Landrat des Vogelsbergkreises, Rudolf Marx (CDU) vor zahlreichen Messebesuchern in der Hessenhalle Alsfeld. Er freue sich, dass sich die Messe „Jagen-Reiten-Fischen-Offroad“ abseits der Großstädte zu einer „Fachausstellung der Superlative“ entwickelt habe. Der Erfolg gebe dem Geschäftsführer der Hessenhalle, Wigbert Hill,  Recht. Sein Einsatz für die Jagdausstellung und sein Festhalten an dieser Veranstaltung hätten sich gelohnt.

Messe-Geschäftsführer Wigbert Hill skizzierte zur zehnten Auflage der „Jagen-Reiten-Fischen-Offroad“ die Entwicklung dieser Fachausstellung. Versuche von anderen Veranstaltern, die hessische Jagdmesse in Frankfurt und Wiesbaden zu etablieren, seien in den neunziger Jahren gescheitert. Daraufhin habe die Hessenhalle Alsfeld die Messe vor einem Jahrzehnt in enger Abstimmung mit den Verbänden der Jäger, Fischer und Reiter aufs „flache Land“ nach Alsfeld geholt. „Wir haben  ständig in engem Kontakt zu diesen Verbänden gestanden“, resümierte Hill, „und immer wieder fachlichen Rat eingeholt“.

„Außerdem haben wir  uns jedes Jahr bemüht, das Rahmenprogramm zu verbessern und die Palette der Fachaussteller zu erweitern“, betonte  der Messemanager. Inzwischen stehe die „Jagen-Reiten-Fischen-Offroad“  in der Hessenhalle Alsfeld  „auf einem festen Fundament“. Wie die Autokennzeichen auf dem Messeparkplatz zeigen, reicht die Anziehungskraft dieser Fachausstellung inzwischen weit über die Grenzen Hessens hinaus.

Wigbert Hill dankte den Vertretern der teilnehmenden Verbände, die als ideelle Träger der „Jagen-Reiten-Fischen-Offroad“ fungieren, und zwei langjährigen Ausstellern für ihre hervorragende Unterstützung. Die Assistentin der Geschäftsführung, BIrgit Decher, überreichte ihnen als Zeichen des Dankes ein Gemälde des historischen Alsfelder Rathauses.

Die Messe ist noch an diesem Samstag und Sonntag jeweils von 9.30 bis 18 Uhr in der Hessenhalle Alsfeld geöffnet.  Zum Begleitprogramm zählen Vorführungen des Lockjagd-Spezialisten Klaus Weißkirchen, das  Laser-Schießkino und ein Hochsitzbau-Wettbewerb. Der versierte Küchenchef Hans Schmidt (Lauterbach-Maar) bereitet auf der Schaubühne Wildgerichte zu, und  Experten der Hegegemeinschaft Feldatal zeigen das fachgerechte Zerlegen von Wild für die Küche.  Jagdhunde-Vorführungen , die Auftritte von Jagdhornbläsern sowie Trachtenmodenschauen sprechen ein breites Publikum an.  Die Greifvögel, die die Falkner vorstellen, sind besonders bei Kindern beliebt.

Der Verband Hessischer Fischer (VHF) stellt den Fisch des Jahres 2011, die Äsche, vor und führt Interessenten an einem großen Wurfpool in die Kunst des Fliegenfischens ein. Die Reiter laden im Pferdezentrum täglich zweimal zu einer rasanten Show ein. Rund 200 Aussteller bieten die Ausrüstung für Jäger, Reiter und Fischer an, für kulinarische Abwechslung sorgen die als Messe-Treff beliebte „Stiegl-Alm“ aus dem Salzburger Land und weitere Gastronomie-Betriebe. Weitere Informationen im Internet unter www.jagdmesse-alsfeld.de.

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