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Lebensmittel verteilen statt wegwerfen – Fuldaer Tafel ist eine der drei größten Tafeln Hessens

Fulda. Frisches Obst und Gemüse, Milchprodukte, Backwaren und andere Lebensmittel füllen die Regale der Fuldaer Tafel. Wöchentlich werden etwa acht bis zehn Tonnen Lebensmittel in den Räumlichkeiten der Tafel an Bedürftige aus dem gesamten Kreisgebiet weitergegeben. Doch bis die Nahrungsmittel in die Tüten der Kunden gelegt werden können, müssen die gespendeten Lebensmittel bei den Geschäften abgeholt, sortiert und später an die Kunden verteilt werden. Eine Aufgabe, die die etwa 140 Helfer der Fuldaer Tafel fast unermüdlich im Einsatz hält.

Fotos: Max Colin Heydenreich

Dreimal wöchentlich werden in der Weserstraße Lebensmittel durch die Fuldaer Tafel, die aus einer gemeinsamen Initiative der Rotary- und Lions-Clubs entstanden ist, ausgegeben. Einkaufsberechtigt sind Personen, die einen Kundenausweis der Tafel besitzen. Für einen symbolischen Wert von zwei Euro werden qualitativ einwandfreie Lebensmittel, die Supermärkte, Hersteller und Bäckereien gespendet haben, verkauft. Bei den Waren handelt es sich beispielsweise um Restposten, Fehldispositionen oder Lebensmittel, die kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stehen und von regionalen Geschäften gespendet werden.

„Für uns sind zwei Grundideen leitend. Zum einen wollen wir Lebensmittel verteilen anstatt sie wegzuwerfen. Zum anderen gilt für uns der Grundsatz, dass die Würde des Menschen unantastbar ist“, betont Heinz Steege, Vereinsvorsitzender der Fuldaer Tafel. Der Betrag von zwei Euro, den die Kunden unabhängig von der Haushaltsgröße zahlen, betone den Aspekt des Einkaufens. „Wir betrachten uns als Tafelladen, der Kunden bedient.“ Im vergangenen Jahr wurden 3 498 Personen in der Kundendatei der Fuldaer Tafel geführt, davon waren 1 088 Kinder. Etwa 40 Prozent der Käufer kommen einmal wöchentlich in die Weserstraße, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen.

Die vier Fahrzeuge der Fuldaer Tafel, von denen drei mit Kühlsystemen ausgestattet sind, sind fast täglich unterwegs, um Waren abzuholen. Zurück in der Weserstraße müssen die Lebensmittel sortiert und an die Kunden ausgegeben werden. An Tagen, an denen der Laden geöffnet ist, werden insgesamt etwa 30 Helfer gebraucht, um die anfallenden Arbeiten zu bewältigen. „Die ehrenamtlichen Helfer arbeiten auf freiwilliger Basis. Deshalb kommt es hin und wieder zu Engpässen“, bedauert Steege, der weitere helfende Hände gut gebrauchen könnte, um auch in Zukunft Lebensmittel verteilen zu können anstatt sie wegzuwerfen.

Die Fuldaer Tafel, die auch das Umland mitversorgt, ist eine der drei größten Tafeln Hessens. „Wir fragen nicht nach der Anzahl der Bedürftigen, sondern danach, wie viel Ware wir erhalten können“, hebt Steege hervor, der sich freut, dass die Kunden in der Regel mit gut gefüllten Taschen nach Hause gehen. Wer – weil er vielleicht nicht in Fulda wohnt und nicht mobil ist – die Waren nicht selbst abholen kann, hat die Möglichkeit, den Einkauf durch einen selbsternannten Abholer vornehmen zu lassen oder kann vergleichbare Angebote wie die Hünfelder Tafel nutzen, die als Nachbartafel in engem Kontakt zu der Fuldaer Tafel steht.

Informationen über die Fuldaer Tafel erhalten Hilfsbedürftige und Helfer unter:
Telefon: 0661/25 05 444
Email: buero@fuldaer-tafel.de
Internet: www.fuldaer-tafel.de
Die Fuldaer Tafel hat Dienstag, Donnerstag und Freitag von 13:00 bis 16:30 Uhr geöffnet und befindet sich in der Weserstraße 33.

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