Logo

Mit FölschFoll voll dabei – aber nicht sturz betrunken – Alkoholpräventionsprojekt von Landkreis und Diakonie

Fulda. Im November vergangenen Jahres haben der Landkreis Fulda und die Diakonie im Kirchenkreis Fulda das Präventionsprojekt „HaLT – Hart am Limit“ gestartet, mit dem der Alkoholmissbrauch von Jugendlichen eingedämmt werden soll. Beim heutigen Rosenmontagumzug in Fulda treten die Initiatoren mit einer Postkartenaktion an die Öffentlichkeit. Die Fuldaer Karnevalsgesellschaft als Veranstalter des närrischen Treibens hat ihre Mithilfe zugesagt.

In der vergangenen Woche erhielten die Betreiber der Gaststätten, die an der Wegstrecke des Rosenmontagsumzugs liegen, Post vom Fachdienst Jugend, Familie, Sport, Ehrenamt der Kreisverwaltung. Die HaLT-Projektkoordinatorin des Landkreises, Sabine Haid, erläuterte in einem Schreiben die Zielrichtung der Kampagne und warb bei der örtlichen Gastronomie um Unterstützung mit der Bitte, die Postkarten gut sichtbar auszulegen. Die anlassbezogen gestalteten Postkarten sollen einen Anstoß geben, trotz aller ausgelassenen Fröhlichkeit auch an die Folgen von übermäßigem Alkoholgenuss zu denken.

Nach Aussage von Sabine Haid gehe es nicht darum, den Besuchern des Rosenmontagsumzugs in der karnevalistischen Hochburg Fulda ihre Feierlaune zu vermiesen. Möglicherweise ließen sich aber durch einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol höchst bedenkliche Vorfälle wie im vergangenen Jahr, als volltrunkene Jugendliche zum Teil von Rettungsmedizinern und Notärzten versorgt werden mussten, eindämmen. Vor allem ältere Freunde und Erwachsene hätten eine Vorbildfunktion und könnten steuernd Einfluss nehmen. „Wir wollen dem riskanten Rauschtrinken Einhalt gebieten.“

Das HaLT-Projekt gliedert sich in einen reaktiven Teil, der von der Fachstelle Jugendhilfe und Sucht der Diakonie, sowie in einen proaktiven Teil, der von der Kinder- und Jugendförderung des Landkreises verantwortet wird. Zum einen geht es um die Frühintervention bei durch Alkoholmissbrauch auffällig gewordenen Kindern und Jugendlichen durch Gesprächs- und Beratungsangebote, zum anderen um die Sensibilisierung von Kommunen, Schulen, Einzelhandel, Gaststättenbetrieben, Vereinen und Festveranstaltern im zeitlichen Vorfeld insbesondere für die Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes.

Als nächste größere Aktion ist an den Einsatz von sogenannten Jugendschutz-Teams gedacht. Diese könnten von entsprechend geschulten und fachlich angeleiteten Jugendlichen gebildet werden, die zum Beispiel auf Kirmes- oder Discoveranstaltungen Info- und Werbematerialien verteilen, um mit anderen Jugendlichen über das Thema Alkohol ins Gespräch zu kommen. Am 28. März findet eine Veranstaltung zur Vorstellung des HaLT-Projekts in Thalau statt, bei der es auch um diese Überlegung gehen wird. Bürgermeisterin Brigitte Erb hat hierzu Vereinsvertreter aus Ebersburg und Gersfeld eingeladen.

Für die närrischenTage bis Aschermittwoch wünschen Sabine Haid und der HaLT-Projektkoordinator der Diakone, Axel von Donop, eine weiterhin schöne Faschingszeit; wobei man auch mit weniger oder ohne Alkohol fröhlich feiern könne. „Seid dabei – statt voll daneben! Kommt sicher nach Hause, achtet auf euere Freunde und meidet Trinkspiele! Macht euch über Betrunkene nicht lustig, sondern holt Hilfe, wenn die Situation außer Kontrolle gerät!“ Die Schlagzeilen zum heutigen Rosenmontagsumzug sollte nicht wie im letzten Jahr lauten müssen: „Jugendliche Narren trinken sich bewusstlos.“

Categories:

Alle Nachrichten, Essen & Trinken, Gesundheit & Medizin, Jugend & Familie, Politik & Wirtschaft, Topthema