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Historischer Festkommers in Rothemann – Gelungener Festakt zum 1000-jährigen Jubiläum

Rothemann. Im vollbesetzten Bürgerzentrum begrüßte der 1. Vorsitzende der Vereinsgemeinschaft Rothemann (VGR), Willy Völlinger  nach dem Sektempfang zahlreiche Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft sowie hochrangige Kirchenvertreter, Jubiläumssponsoren und über dreihundert Bürgerinnen und Bürger aus Rothemann zum Festakt „1000 Jahre Rothemann“. Vorausgegangen war ein feierlicher Festgottesdienst in der festlich geschmückten St.-Barbara-Kirche mit Weihbischof Dr. Karlheinz Diez und vier Konzelebranten.

Völlinger, im historischen Gewand eines Edelmannes, skizzierte in seiner Festrede die Entstehungsgeschichte von „Rodenmannun“ und die jüngsten Entwicklungen des jetzt knapp 1600 Einwohner zählenden Ortes. Danach verlas der 2. Vorsitzende, Reinhold Auth, gekleidet als Graf Tertzki, in Mittelhochdeutsch die Urkunde aus dem Jahre 1012, in der König Heinrich II. dem Fuldaer Abt das Jagd- und Nutzungsrecht im Zunderhart verlieh.

Als erster Festredner sprach  Eichenzells Bürgermeister Dieter Kolb, der gleichzeitig Schirmherr der Rothemänner-Veranstaltungen in 2012 ist. Er freute sich über die positiven Entwicklungen im  Jubiläumsdorf, dankte einigen ehrenamtlich Tätigen persönlich und hob das aktive Vereinsleben mit dem Wettbewerb „Dolles Dorf“ (2007) hervor und bemerkte überzeugt, „die Rothemänner, die sind in der Reih“.

Weitere Grußworte sprach Landrat Bernd Woide, der in seiner dynamischen Rede einlud, zum Jubiläum den Blick nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft zu richten. Er befand die lange Liste der Feierlichkeiten in 2012 im positiven Sinn als „hellen Wahnsinn“  und klärte mit Bürgermeister Kolb die Zuständigkeiten für die Wetterbedingungen zur Festmeile am 20. Mai.

Regierungspräsident Dr. Walter Lübcke sorgte danach mit seiner humorvoll-ernsten Rede für einigen Zwischenapplaus und spannte den Bogen vom letzten Spieltag der Fußballbundesliga gekonnt über Tipps aus dem Leben bis hin zum Versprechen, seinen Terminkalender zum Festmeilenbesuch am 20. Mai „zu befragen“. Er überreichte die „Freiherr vom Stein“ Ehrenurkunde, als Würdigung der geleisteten Arbeit zum Gemeinwohl an Ortsvorsteherin Barbara Klöppner und Bürgermeister Dieter Kolb. Nach dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne sprach Ortsvorsteherin Barbara Klöppner über die tolle Entwicklung des Ortes und die besondere Verbundenheit zum Steinhauck. Über die vielen geplanten Feste und dem damit verbundenen persönlichen Einsatz vieler Damen und Herren im Ort freute sie sich sehr und zeigte sich insgesamt stolz über das Erreichte.

Zusammen mit Bürgermeister Kolb überraschte sie Willy Völlinger mit der Übergabe des Ehrenbriefes des Landes Hessen in Würdigung der vielen Jahre ehrenamtlichen Engagements in unterschiedlichen Funktionen und Gremien.

Die Grußworte der Ortsgeistlichen von Michael Rother und seinem evangelischen Amtskollegen Edwin Röder schlossen sich an. Rother verlas unter anderem einen Brief des Fuldaer Bischofs Heinz Josef Algermissen. Beide  waren sich einig, dass über Konfessionsgrenzen hinweg auch die Zukunft positiv gestaltet werden wird und wünschten dem Ort und seinen Bürgern für die Zukunft Gottes Schutz und Segen.

In der Pause gab es warme Partybrötchen Varianten und eine große Auswahl Canape-Häppchen, die von aufmerksamen und umsichtigen  Helfern des TSV Rothemann (Leitung Ilse Hartmann) neben vielen Getränken serviert wurden.

Danach  folgte die Siegerehrung der Fotos und Fotografen des Jubiläumskalenders. Hiltrud Pawlitta, Martina Hartung  und Berthold Stephan (vertreten durch seine Ehefrau) belegten die ersten drei Plätze aus über einhundert Einsendungen und nahmen Glückwünsche und  Gutscheine vom Vorstand und der Jury, bestehend aus Rita Aha-Neuland, Franz Wiegand und Frank Kayser, entgegen.

Höhepunkt des über vierstündigen Abendprogramms war die erstmalige Präsentation der doppelbändigen Ortsgeschichte. Dies geschah in einer professionellen Multimediashow durch Maria Johna, Thomas Martin und Berthold Möller. Alle drei ließen erkennen, mit wie viel  Engagement und Begeisterung in den vergangenen zwei Jahren mit insgesamt fast zwanzig Personen geforscht, dokumentiert und archiviert wurde.

In freier Rede und gespickt mit allerlei Geschichtsdaten steckte Thomas Martin den äußeren historischen Rahmen der Entstehungsgeschichte ab. In einer lockeren und leichten Art wurden weitere geschichtliche Fakten und Details, einmalige Dorfgeschichten und  alltägliches  Freud und Leid aus früheren Zeiten gezeigt und von Maria Johna in bestem „Rothemänner Platt“ vorgetragen.  Die Show zog die Zuhörer fest in ihren Bann und im vollbesetzten  Bürgerzentrum lauschten alle konzentriert den Ausführungen. Beim Betrachten der vielen alten schwarz/weiß Aufnahmen in meist hervorragender Qualität waren alle begeistert und mit vielen „Ahs“ und „Ohs“ wurde im Publikum über Häusernamen und abgebildete Personen gefachsimpelt. Das älteste Foto stammte aus dem Jahr 1899 und zeigte die Grundsteinlegung der damaligen Kirche. Der erste Chronikband mit dem Titel  „Das 20. Jahrhundert in Rothemann…erlebt und erzählt“ konnte schon am Abend erworben werden und fand guten Absatz. Der zweite Band (Rothemann- vom Wachsen eines Dorfes: Häuser und Familien) folgt im Herbst diesen Jahres und wurde ebenfalls reichlich vorbestellt.

Zum Ende bedankte sich der Vorstand mit Präsenten bei den zahlreichen Helfern, die  zum Gelingen des Abends beigetragen haben und damit für einen unvergesslichen Höhepunkt im Jubiläumsjahr gesorgt haben.

Musikalisch gestaltet wurde der Festabend  vom Musikverein Rothemann unter der Leitung von Helmut Oestreich, dem Gesangsverein „Buchonia“ Rothemann, (Leitung Thomas Martin), den Gesangsgruppen Schola,  Crescendo und  Redman-City-Harmonist‘ s (Leitung Thomas Martin) sowie dem Trio „Ulli-Torsten-Markus“.

In gekonnt lockerer Manier sorgte Moderator Patrik Hillenbrand für den feierlichen Ablauf des bunten Programms, unterhielt in den kurzen Umbaupausen mit reichlich Informationen zur Festmeile (20.Mai) sowie mit kleinen Rätseln und Anregungen für geografische Ausdehnungen des Ortes. Mit dem gemeinsamen Singen des Rothemänner Heimatliedes fand der denkwürdige Festabend seinen würdigen Abschluss.  Weitere Informationen   www.rothemann.de

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